01.05.23
Trinkwasservorsorge für den Krisenfall
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. Der Mensch sollte pro Tag zwei bis drei Liter Wasser trinken. Ohne Wasser kann ein Mensch maximal drei Tage überleben. Daher ist die Trinkwasservorsorge für den Krisenfall besonders wichtig.
In einer Krise kann auch die Versorgung mit Trinkwasser gestört oder unterbrochen sein. So kann zum Beispiel ein länger andauernder Stromausfall die öffentliche Wasserversorgung beeinträchtigen, denn auch Wasserwerke und die Aufrechterhaltung des Leitungssystems für Trinkwasser sind auf die Versorgung mit elektrischem Strom angewiesen.
Bedenkt man, dass ein Mensch pro Tag zwei bis drei Liter Wasser trinken sollte, wird klar, dass für einen ausreichenden Wasservorrat gesorgt werden muss. Addiert man das Wasser, das für die Zubereitung von Lebensmittelvorräten in Form von Notnahrung benötigt wird, steigt die Wassermenge pro Person und Tag auf drei bis sechs Liter.
In vielen Gegenden stehen bei der Unterbrechung der Trinkwasserversorgung Alternativen zur Verfügung wie zum Beispiel Regentonnen, Flüsse, Bäche oder angelegte Seen. Den meisten dieser Quellen ist gemein, dass man das aus ihnen stammende Wasser nicht unaufbereitet trinken sollte. Wasser aus Flüssen, Bächen oder Seen kann zum Beispiel schädliche Bakterien, Viren oder andere Mikroorganismen enthalten.
Kommt zu einer Krisensituation noch eine Erkrankung durch das Trinken verunreinigten Wassers hinzu, verschärft das die Situation. Daher ist es wichtig, vorbereitet zu sein und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, die auch in Notsituationen eine ausreichende Trinkwasserversorgung sicherstellen.
Systeme zur Wasseraufbereitung
Für die Wasseraufbereitung bieten sich speziell entwickelte Systeme an. Dazu zählen Wasserfilter und chemische Mittel zur Wasseraufbereitung. Wasserfilter gibt es in verschiedenen Ausführungen für zu Hause und unterwegs. Mit ihnen kann Leitungswasser, aber beispielsweise auch das Wasser aus Quellen gefiltert und gereinigt und somit trinkbar gemacht werden. Dabei kommen meist Keramik und Aktivkohle zur Filterung zum Einsatz. Auf diese Weise kann ein großer Teil der Mikroorganismen aus dem Wasser herausgefiltert werden. Je nach Ausführung des Filters können so bis zu mehrere Tausend Liter Wasser aufbereitet werden, bevor ein Wechsel notwendig ist.
Chemische Wasseraufbereitungsmittel arbeiten dagegen meist auf Silberbasis. Damit wird das Trinkwasser auf mehrere Monate haltbar gemacht. Silberprodukte dürfen aber nicht in großer Menge in die Umwelt gelangen und können, wenn sie über einen längeren Zeitraum mit dem Trinkwasser in den Körper gelangen, auch die Gesundheit schädigen. Daher sollten diese Produkte mit Bedacht und nur im Notfall verwendet werden.
In absoluten Notfällen kann die Kombination aus Wasserfilter und chemischer Wasseraufbereitung die Versorgung auch über einen längeren Zeitraum sichern.
Selbst gebauter Wasserfilter
Stehen keine professionellen Werkzeuge zur Wasseraufbereitung zur Verfügung, so kann auch ein selbstgebauter Wasserfilter zumindest als kurzfristige Überbrückung dienen. Dazu verwendet man am besten eine leere PET-Flasche und befüllt diese mit verschiedenen Schichten aus feinem und grobem Kies, gewaschenem Sand, Stoff und gewaschener Holzkohle. Je nach Verschmutzungsgrad des Wassers hält solch ein Filter jedoch nur einen bis zwei Tage, bevor die Filterschichten ausgewechselt werden müssen.
Rechtzeitig Gedanken über Wasseraufbereitung machen
Um auf Krisensituationen vorbereitet zu sein, sollten daher sowohl Wasserfilter als auch Mittel zur Wasseraufbereitung und -konservierung bevorratet werden. Zudem sollte geprüft werden, welche alternativen Wasserquellen in einer Krisensituation genutzt werden können. Im Vorteil sind diejenigen, die einen Bach, einen See oder einen Fluss in der Nähe haben. Aber auch eine Regentonne kann für eine Zeitlang als alternative Wasserquelle dienen.